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Honda Shadow 750 – „Na, wenn man Zeit hat…“ 

…war der erste Eindruck eines unserer Tester, nach einer längeren Probefahrt mit der Shadow 750. Zugegeben, wir waren bisher eher mit Tourenmotorrädern oder großen Enduros unterwegs, wo es beim Fahren eher auf die Konzentration auf die Straße ankommt.

Umso erstaunter waren wir, dass dies bei Fahrten mit der Shadow 750 nicht so ganz erforderlich ist. Vielmehr hat man Muße und Zeit, über das Motorradfahren an sich nachzudenken und die Landschaft zu genießen. Philosophen müssen Cruiser fahren.

Für unseren, von zahlreichen Lesern geforderten, ersten Test der Cruiser-Klasse haben wir uns die kleine Honda Shadow ausgesucht.

Motor und Antrieb

Diese wird mit einem 745ccm großen V2 Motor angetrieben, der bei 5.500 Umdrehungen 33 kW (45 PS) leistet. Viel zu wenig, dachten wir anfangs, doch mit der Zeit und mit der (Um)Gewöhnung an Zeit und Raum reichen die auch, vor allem, weil die Kurvengeschwindigkeiten gegenüber anderen Motorrädern doch ziemlich reduziert werden.

Gemütliches Fahren ist also angesagt und das beherrscht die Shadow perfekt. Der flüssigkeitsgekühlte Motor wurde überarbeitet, seine Leistungsentfaltung kommt schon bei niedrigen Drehzahlen zur Geltung, das maximale Drehmoment von 64 Nm wird bereits bei 3.000 Touren abgerufen, was die Bedienung des Fünf-Gang-Getriebes äußerst selten erforderlich macht. Ist man einmal auf Landstraßen unterwegs, reicht in der Regel der fünfte Gang aus, um beschaulich vorwärts zu kommen.

Auf das Hinterrad wird die Kraft mittels eines wartungsarmen Kardanantriebs übertragen, die Höchstgeschwindigkeit von 150 km/h wird, wenn überhaupt, nur auf sehr geraden Strecken (sprich Autobahnen) abgerufen, viel Spaß macht dieses Tempo allerdings auch dort nicht.

Dafür macht das Tanken Spaß, mehr als knapp über 4 Liter rinnen nicht aus dem 14 Liter Tank, über 300 Kilometer können daher an einem Stück gefahren werden. 

Bremsen und Cockpit

Durch das, auf eher gemütliches Cruisen ausgelegte Tempo, reicht auch die von Honda verbaute Bremsanlage mit einer Einscheibenbremse vorne und einer Trommelbremse hinten, die 255 kg Leergewicht und die Zuladung werden damit ohne Probleme herabgebremst.

Optisch macht der Cruiser sehr viel her, ohne allerdings zuviel des Guten zu vermitteln. Chrom und schwarzes Blech, einen großen Tachometer am Tank, weit ausladende Lenkergriffe und eine sehr niedrige Sitzbank von knapp 660 Millimetern lassen echtes Cruiser-Feeling aufkommen. Vor allem kleineren Lenkern oder Lenkerinnen kommt dies sicherlich entgegen, groß gewachsene Fahrer haben in engen Serpentinen mitunter mit dem Einschlag des Lenkers ein kleines Problem mit den Knien.

Fahrwerk

Das Fahrwerk ist Cruiser-Like, bei forschen Kurvenfahrten setzt man schnell mit dem Fuß oder auch Funken hinterlassend mit dem Fußraster auf. All zu schlechte Straßen mag sie auch nicht wirklich die Federwege sind, ebenfalls typisch für diese Klasse, doch relativ gering bemessen. Dafür ist der Sitz umso breiter und auch auf längeren Strecken durchaus sehr bequem. Dies gilt zumindest für den Fahrer. Warum die Sozia mit einem dermaßen schmalen Beifahrersitz vorlieb nehmen muss, entzieht sich bis dato noch unserer Kenntnis. Wahrscheinlich, weil Cruiser fahren alleine am meisten Spaß macht.

Auch die Anzeigen im Cockpit vermitteln Cruiser-Feeling, ein großer Geschwindigkeitsanzeiger am Tank reicht, vier Kontrollleuchten, ein digitaler Kilometerzähler, das reicht als Basisausstattung.

Fazit

Alles in allem ist die Shadow vor allem für gemütliche Fahrten auf Bundes- und Landesstraßen geeignet, Autobahnen oder ganz enge verwinkelte Serpentinenstraßen können auf längere Sicht ein wenig anstrengend werden.

Motor Flüssigkeitsgekühlter Zweizylinder 52° V-Motor, SOHC, 6 Ventile   Endantrieb Kardanantrieb
Bohrung x Hub 79 x 76 mm   Abmessungen (LxBxH, in mm) 2.510 x 940 x 1.030
Hubraum 745 ccm   Radstand (in mm) 1.640
Verdichtung 9,6 : 1   Sitzhöhe (in mm) 658
Gemischaufbereitung 34 mm Gleichdruckvergaser   Bodenfreiheit (in mm) 130
Max. Leistung 33 kW (45 PS) / 5.500 min-1   Tankinhalt 14 Liter (davon 4 Liter Reserve)
Max. Drehmoment 64 Nm / 3.000min-1   Bereifung vorn: 120/90-17M/C 64S
hinten: 160/80-15M/C 74S
Zündung Transistorzündung   Radaufhängung vorne: 41 mm Teleskopgabel, 116 mm Federweg
hinten: Schwinge, 2 Federbeine, 90 mm Federweg
Starter Elektrostarter   Bremsen vorne: 296-mm-Einscheibenbremse mit Doppelkolbenbremszange
hinten: 180-mm-Trommelbremse
Getriebe 5 Gänge   Trockengewicht 238 kg

Datum der letzten Änderung: 29.3.2006

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