Zwölf Jahre sprichwörtlicher Zuverlässigkeit, erstklassigen Handlings und luxuriösen Komforts für Fahrer, Sozius und allem, was sie auf langen Touren durch Europa und darüber hinaus so benötigen. Ein klarer Beweis für die Ausdauer und Vielseitigkeit der Pan-European.
Natürlich gab es im Laufe der Jahre einige Verbesserungen wie beispielsweise die Ausstattung der ST mit ABS-TCS im Jahre 1992. Um ein Durchdrehen des Hinterrades unter den verschiedensten Fahrbedingungen zu verhindern, stattete Honda die Pan-European als erstes Motorrad mit Antiblockiersystem und Antischlupfregelung aus. 1996 folgte dann die Kombination des neuen Dual-Combined-Brake-Systems von Honda mit der kleineren, leichteren und noch wirkungsvolleren zweiten Generation des Antiblockiersystems. Dennoch blieb die Pan-European über die Jahre ihrem Ideal von ausgezeichnetem Langstreckenkomfort und dem damit verbundenen eleganten Stil zu Reisen treu.
Während all dieser Jahre hat Honda natürlich mit dem Gedanken gespielt, die Pan-European komplett zu überarbeiten. Aber da so vieles an Hondas Flaggschiff im Touringsegment einfach zu stimmen schien, stellte man sich immer wieder die Frage: "Warum ändern, was sich bewährt hat?" Der allgemeine technische Fortschritt duldet jedoch langfristig keinen Stillstand. Mit Blick auf die Jahrtausendwende kam Honda deshalb zu dem Schluss, dass es an der Zeit sei, eine völlig neue Pan-European zu entwickeln.
Obwohl sie seit ihrer Einführung 1990 nicht verändert wurde, hat die ST1100 Pan-European über die Jahre von ihrem modernen Erscheinungsbild eines ausgereiften, sportlichen Tourers nichts eingebüßt. Nach zwölf Produktionsjahren und mehreren Millionen Kilometern mit Tausenden Fahrern im Sattel war es jedoch Zeit für ein vollkommen neues Styling, in dem die aktuellsten Technologien und Gestaltungsmerkmale berücksichtigt werden, die Honda in den letzten Jahren entwickelt hat. Die integrierte Vollverkleidung wurde nach neuesten Erkenntnissen der Aerodynamik konzipiert. Der Windschutz ist bedeutend wirksamer, die Stabilität bei hohen Geschwindigkeiten verbessert.
Die neue Verkleidung der Pan-European leitet die Luft sowohl um als auch durch die einzelnen Verkleidungselemente. Lufteinlasskanäle im Cockpitbereich und ein Luftstrom unter der Verkleidungsscheibe verbessern den Windschutz für Fahrer und Sozius. Selbst die integrierten Rückspiegelverkleidungen bieten zusätzlichen Windschutz für die Hände bei hohen Geschwindigkeiten.
Für gute Nachtsicht sorgt ein in die Nase der Frontverkleidung integrierter Multireflektor-Doppelscheinwerfer. Die vorderen Blinker sind vorne in die Rückspiegelverkleidung integriert. Hier sind sie gut sichtbar und fügen sich gleichzeitig sauber in die Linienführung der Verkleidung ein. Hinten mündet die stromlinienförmige Sitzverkleidung der Pan-European in ein großes aerodynamisch geformtes Rücklicht, in das ein helles Multireflektor-Bremslicht und die Blinker integriert sind.
Ein weiteres von der aktuellen Pan-European übernommenes Element sind die stabilen, unter Kunststoffabdeckungen versteckten Sturzbügel, die bei einem eventuellen Umkippen der Maschine oder bei einem Sturz bei niedriger Geschwindigkeit die Verkleidung vor größerer Beschädigung schützen sollen. Selbst die Metallteile der Pan-European wurden grundlegend überarbeitet.
Um eine bequemere Sitzposition bei langen Fahrten zu ermöglichen, sind beispielsweise die eleganten Soziusfußrasten aus Aluminiumguß einer ergonomischen Fußhaltung angepasst.
Um die Reichweite der Pan-European zu vergrößern und gleichzeitig Platz für den neuen Brückenrahmen aus Aluminium und den verstellbaren Sitz zu schaffen, entwickelten Hondas Ingenieure einen neuen zweiteiligen Kraftstofftank. Dieser besteht aus einem konventionell platzierten 20,8-Liter-Tank und einem tief im Chassis liegenden Zusatztank, der weitere 8,2 Liter fasst. Im Vergleich zum unter dem Sitz platzierten Tank des aktuellen Modells ließ sich so die Kapazität um einen Liter erhöhen und gleichzeitig das Tankvolumen und -gewicht gleichmäßiger verteilen. Ein bündig eingelassener Tankdeckel erleichtert das Auftanken, während sich der Füllstand über eine Multisegment-LCD-Anzeige im neuen eleganten Cockpit der Pan-European ablesen lässt.
Langstreckenkomfort hatte bei der Entwicklung der neuen Pan-European höchste Priorität. Der dreifach verstellbarer Sitz gestattet ein Erhöhen oder Absenken der Standardsitzhöhe von 790 mm um je 15 mm und bietet dadurch einem breiteren Fahrerspektrum mehr Komfort. Hierbei ändert sich jedoch nicht nur die Sitzhöhe. Zur perfekten Anpassung an verschiedene Körpergrößen rückt der Sitz in der oberen und unteren Stellung gleichzeitig 12,5 mm nach hinten bzw. nach vorne.
Die meisten feststehenden Verkleidungsscheiben bieten ausreichend Schutz bei schneller Autobahnfahrt. Auf kurvigen Bergstrecken, wo zügiges Fahren und schnelle Manöver gefragt sind, ist "weniger" manchmal "mehr". Die Pan-European ABS löst dieses Problem durch eine innovative Verkleidungsscheibe, deren Höhe sich über einen Elektromotor optimal einstellen lässt. Selbst während der Fahrt kann man die Höhe der Verkleidungsscheibe per Knopfdruck stufenlos regulieren. Größere Fahrer können außerdem die Aufnahmen der Verkleidungsscheibe 60 mm weiter oben montieren.
Europäische Fahrer von Touringmaschinen und Pan-European-Besitzer gehen häufig für über eine Woche auf Tour und benötigen daher mehr Platz für ihr Gepäck als bei normalen Wochenendtrips. Die Pan-European ist seit jeher für das hohe Fassungsvermögen ihrer farblich abgestimmten Seitenkoffer und des optionalen Topcase bekannt. Diese bieten genug Platz für die meisten Touren zu zweit und lassen sich zum einfachen Packen, Reisen und Einchecken im Hotel leicht mit dem Fahrzeugschlüssel lösen und wieder arretieren.
Angetrieben wird die Pan-European seit jeher von einem längs eingebauten V4-Motor, der seinesgleichen sucht.
Ganz oben auf dem Entwicklungsplan für die nächste Generation der Pan-European stand eine größere Überholreserve speziell im Soziusbetrieb. Als primäres Ziel sollte die Pan-European ein herausragendes Durchzugsvermögen in ihrer Hubraumklasse bieten. Erzielt wurde dies unter anderem durch eine Vergrößerung des Hubraums von 1.084 auf 1.261 ccm durch eine größere Bohrung und einen größeren Hub.
Um den Motorschwerpunkt weiter nach unten zu verlagern, rückte die Kurbelwelle im Motorgehäuse 20 mm nach unten.
Vier Ventile pro Zylinder und zwei obenliegende Nockenwellen garantieren wie bisher eine gute Zylinderfüllung und einen erstklassigen Verbrennungswirkungsgrad. Die direkte Ventilbetätigung reduziert den Wartungsaufwand, während die gut zugänglichen Ventildeckel eventuelle Routinechecks erleichtern.
Zu den sichtbarsten Neuerungen zählt neben der neuen Verkleidung der Pan-European ihr massiver und doch gewichtsarmer Aluminiumrahmen. Dabei ist der neue Rahmen mehr als nur eine Stilübung. Er sorgt für Fahreigenschaften auf Supersport-Niveau und eine noch bessere Lenkpräzision bei hohen Geschwindigkeiten als bisher.
Breite Profilrohre, die in drei Kammern unterteilt sind, verbinden den wuchtigen Lenkkopf aus Aluminiumguß mit den ebenfalls gegossenen Schwingenaufnahmen. Für ausgezeichnete Steifigkeit und erstklassiges Handling ist der Motor als zentrales tragendes Element in die sogenannte "Diamond-Frame" -Rahmenkonstruktion integriert. Zur Verbesserung des Fahrgefühls und Handlings konnte der kompakte neue Motor außerdem 40 mm weiter vorne platziert werden. Gleichzeitig rückte auch die Sitzposition des Fahrers weiter nach vorne und näher an den Lenkkopf. Das Ergebnis sind noch bessere Manövrierbarkeit und 10 mm mehr Platz zwischen den Knien und Ventildeckeln.
Auch die Rahmengeometrie wurde geändert und der Radstand um 50 mm (auf 1.500 mm) verkürzt. In Kombination mit den oben genannten Verbesserungen ließ sich so ein neutraleres und direkteres Handling selbst bei voller Beladung realisieren. Das Rahmenheck besteht aus Stahl.
Aktualisiert wurde auch das Dual-Combined-Brems-System der Pan-European. Es ist jetzt leichter und weist unter anderem eine neue Bremskreisverteilung auf. Drei Dreikolbenbremszangen greifen auf zwei neue, schwimmend gelagerte Bremsscheiben vorne und eine feste Bremsscheibe hinten. Zur schnellen und optimalen Verzögerung verteilt das System bei einzelner oder gleichzeitiger Betätigung des Handbremshebels und Fußbremspedals die Bremskraft zuverlässig auf das Vorder- und Hinterrad.
Neu sind der leicht einstellbare Handbremshebel und der in die Aluminiumaufnahme der linken vorderen Bremszange integrierte kompakte Sekundär-Hauptbremszylinder. Diese gewichtsarme Konstruktion ist bereits von der VFR und Varadero 1000 bekannt.
Auch im Modelljahr 2002 kommt die Pan-European wieder in zwei Modellvarianten auf den Markt - als Standardmodell und als ABS-Modell, das sich im Wesentlichen durch die Ausstattung mit Hondas Antiblockiersystem vom sogenannten Standardmodell mit CBS abhebt.
Die ABS-Version der Pan-European ist mit dem neuesten und damit leichtesten und kompaktesten ABS von Honda ausgerüstet. In Verbindung mit dem modernen Dual-Combined-Brake-System sorgt es für ein unerreichtes Maß an Bremskomfort und Zuverlässigkeit.
Das System nimmt selbst kleinste Reifenschlupftendenzen beim Bremsen wahr. In einem solchen Fall durchlaufen die leichten, motorbetriebenen Modulatoren auf Befehl der hochpräzisen elektronischen Steuereinheit mit einer solch hohen Geschwindigkeit eine exakt berechnete Serie von Schritten (Druck verringern, halten, erhöhen), dass die meisten Fahrer die Aktivierung des ABS nicht einmal bemerken werden.
Der Sitzbank- und Cockpitbereich der Pan-European ist mindestens so komfortabel und luxuriös wie ihre Verkleidung elegant und gefällig ist. Mit ihren breiten, gut gepolsterten Sitzen für Fahrer und Sozius bietet die Pan-European viel Bewegungsfreiheit und unschlagbaren Langstreckenkomfort.
Die neuen, aerodynamisch geformten Soziushaltegriffe aus Kunststoff liegen nicht nur angenehm in der Hand, sondern beinhalten auch die Entriegelung zum Abnehmen der sauber integrierten Gepäckkoffer der Pan-European.
Im Cockpitbereich wartet die neue Pan-European mit einem großen zentralen Tachometer und einem kleineren Drehzahlmesser auf der linken Seite auf. Über die übrigen Betriebsparameter wie die Kühlmitteltemperatur und die Außentemperatur informiert eine große LCD-Anzeige. Das klassische, hochwertige Design und die geschwungenen Linien dieser Anzeige verbessern ihre Ablesbarkeit. Ein Drehknopf auf der linken Seite ermöglicht das Einstellen der Scheinwerferhöhe entsprechend des Beladungszustandes.
Für noch mehr Fahrspaß auf langen Strecken bietet Honda Access eine breite Palette an eigens entwickeltem Originalzubehör für die Pan-European. Auf der insgesamt 27 Einzelposten umfassenden Zubehörliste steht sogar ein kompaktes Audiosystem, das sich diskret in einem der beiden Seitenkoffer unterbringen lässt und über ein bereits in die Kofferaufnahme integriertes Quick-Release-System angeschlossen wird.
Erhältlich sind unter anderem:
Motor | Flüssigkeitsgekühlter 90°-V4-Viertaktmotor, DOHC, 16 Ventile | Endantrieb | Kardanantrieb mit Ruckdämpfer | |
Bohrung x Hub | 78 x 66mm | Abmessungen (LxBxH, in mm) | 2.282 x 935 x 1.332 (incl. Gepäckkoffern) | |
Hubraum | 1.261 ccm | Radstand (in mm) | 1500 | |
Verdichtung | 10,8 : 1 | Sitzhöhe (in mm) | 790 (+/- 15 mm einstellbar) | |
Gemischaufbereitung | Elektronische Kraftstoffeinspritzung mit 3-Wege-Katalysator | Bodenfreiheit (in mm) | 145 | |
Max. Leistung | 87 kW (118 PS) / 8.000 min-1 (95/1/EC) | Tankinhalt | 29 Liter (davon 4 Liter Reserve) | |
Max. Drehmoment | 117 Nm / 6.500min-1 (95/1/EC) | Bereifung | vorn: 120/70 ZR 18 hinten: 170/60/ZR17 |
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Zündung | Computergesteuerte digitale Transistorzündung mit Zündkennfeld | Radaufhängung | vorne: 45 mm Teleskopgabel, 117 mm Federweg hinten: Zentralfederbein mit hydraulisch verstellbarer Zugstufendämpfung, 120 mm Federweg |
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Starter | Elektrostarter | Bremsen | vorne: Kombiniertes Bremssystem Dual-CBS mit ABS, 310-mm-Ø-Doppelscheibenbremse mit Dreikolbenbremszangen und Sintermetallbremsbelägen hinten: Kombiniertes Bremssystem Dual-CBS mit ABS, 316-mm-Ø-Einscheibenbremse mit Dreikolbenbremszange und Sintermetallbremsbelägen |
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Getriebe | 5 Gänge | Trockengewicht | 283 kg |
Datum der letzten Änderung: 29.3.2006
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