Bei der Entwicklung des für Triumph typischen Dreizylinder Motors wurde auf eine gleichmäßige Kraftentfaltung großen Wert gelegt, schon aus dem niedrigen Drehzahlbereich heraus entwickelt er enormen Vortrieb und muss nicht, wie manche Vierzylindermotoren durch hohe Drehzahlen bei Laune gehalten werden. Eine elektronische Kraftstoffeinspritzung liefert den nötigen Treibstoff für insgesamt 120 PS, die bei 9100 Umdrehungen anstehen und in Kombination mit dem handlichen Fahrwerk für alle Strecken und Anforderungen locker ausreichen. Wenn man es drauf anlegt, wird die 100 km/h Marke schon nach 3 Sekunden erreicht, auf deutschen Autobahnen findet die Tachonadel erst bei 240 km/h ihre Grenze.
Das Sechsgang-Getriebe harmoniert wunderbar mit dem Motor. Wer gemütlich durch die Lande rollen möchte, schaltet mit recht kurzen Schaltwegen die Gänge hoch und verweilt dann für alle Situationen im Sechsten. Einzig beim Überholen sollten ein oder zwei kurze Tritte auf den Schalthebel genügen um zügig wieder auf die richtige Seite der Straße zu kommen.
Auch beim Fahrwerk gibt es nichts auszusetzen. Es vermittelt nie den Eindruck auch nur ein wenig überfordert zu sein. Das Zentralfederbein ist sowohl in der Federvorspannung, aber auch in der Zugstufe individuell einstellbar, auch die Arbeit der Telegabel kann mittels Verstellen der Federbasis auf die jeweilige Aufgabe eingestellt werden.
Die Bremsen verzögern das Motorrad auch mit voller Besatzung und Gewicht optimal. Vorne sorgen dafür zwei 320mm große Bremsscheiben, die schon auf leichten Zug am Bremshebel reagieren, die hintere Bremse möchte mit ein wenig Vehemenz bedient werden. Ein wenig störend fiel uns das doch relativ große Aufstellmoment bei Bremsmanövern in Schräglage auf, im engen Winkelwerk durchaus von Vorteil sorgt es im normalen Fahrbetrieb mitunter zu kleinen Überraschungen. Dennoch bleibt nur ein Wunsch ans Christkind übrig: Der Einbau eines ABS stünde der Triumph Sprint ST auch sehr gut zu Gesicht.
Die Sitzposition ist eher auf der Tourerseite angesiedelt, der Fahrer (die Wirbelsäule lässt danken) sitzt aufrechter als bei manch anderen Sporttourern oder auch dem Schwestermodell RS. Auch für relativ große Fahrer ist der Wind- und Wetterschutz ausgezeichnet, die Sitzbank ist bequem und lässt auch längere Etappen ohne große Pausen überstehen. Auch ein eventueller Beifahrer hat durch die in angenehmer Höhe angebrachten Fußraster und die ein wenig überhöhte Sitzposition ein angenehmes Gefühl.
Das Cockpit wird vom mittig angebrachten Drehzahlmesser dominiert, der Tacho, diverse Warnleuchten sowie zwei Anzeigen für den Tankinhalt und die Temperatur sowie eine kleine Digitaluhr runden das Angebot an Informationen ab. Der Schalter für die derzeit standardmäßig angebotenen Heizgriffe ist links in der Verkleidung neben dem Tank eingebaut, vielleicht können die Ingenieure für ihn auch noch einen optisch besseren Platz finden.
Mit einem Tankinhalt von knapp 20 Litern kann man mit gemütlicher Fahrweise fast 400 Kilometer zurücklegen, bevor der letzte Tropfen in einem der drei Zylinder verbrannt wird. Lässt man es ein wenig forscher angehen, kann der Verbrauch auch knapp 7 Liter betragen, ein durchaus akzeptabler Wert für diese Klasse.
Apropos forscher angehen: Wer es wirklich drauf anlegt, sollte vor der echten Kurvenhatz die Endschalldämpfer in die obere Position bringen. Mit diesem Feature kann die ohnehin schon in den meisten Fällen ausreichende Schräglage nochmals erhöht werden. Bei derart forschen Etappen stöt es dann natürlich auch nicht, wenn die Koffer dafür zuhause gelassen werden müssen.
Mit einer größeren Tourerscheibe lässt sich der ausgeglichene Charakter noch weiter in den Tourenbereich verschieben, eine ebenfalls als Zubehör erhältliche Alarmanlage Langfinger wenig Chancen.
Mit einem Preis von Euro 11.700,- (in .at Euro 13.290,-) bietet Triumph die Sprint ST derzeit inklusive der in Fahrzeugfarbe lackierten Koffer sowie der Heizgriffe an. Ein Kampfpreis wie uns scheint, als Empfehlung kann nur gelten: Zugreifen!
Motor | Flüssigkeitsgekühlter Viertakt Dreizylinder Motor | Endantrieb | Kette | |
Bohrung x Hub (in mm) | 79 x 71.4 | Abmessungen (LxBxH, in mm) | ||
Hubraum | 1050 ccm | Radstand (in mm) | 1.457 | |
Verdichtung | 12,0 : 1 | Sitzhöhe (in mm) | 805 | |
Gemischaufbereitung | Elektronische Benzineinspritzung | Bodenfreiheit (in mm) | ||
Max. Leistung | 88 kW (120 PS) bei 9.100/min | Tankinhalt | 19 Liter | |
Max. Drehmoment | 100 Nm bei 5.600/min | Bereifung | vorn: 120/70 ZR 17 hinten: 180/55 ZR 17 |
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Zündung | Radaufhängung | vorne: Telegabel, Standrohr-Ø 43mm, Federweg 230 mm hinten: Zentralfederbein, ferneinstellbare Federbasis, einstellbare Zugstufendämpfung, Federweg 200mm |
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Starter | Elektrostarter | Bremsen | vorne: zwei Vierkolbensattel, Bremsscheiben 320mm hinten: Doppelkolben- Schwimmsattel, Bremsscheibe 255 mm Ø |
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Getriebe | 6 Gänge | Trockengewicht | 207 kg |
Datum der letzten Änderung: 29.3.2006
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