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Welch ein Triumph - Tiger 900
Fahrbericht aus 1998

Die britische Motorradmarke Triumph hat mit der Tiger eine Langstrecken-Enduro auf den Markt gebracht, die den Vergleich mit deutschen oder japanischen Modellen sicherlich nicht zu scheuen braucht.

Auf meiner Fahrt in die Steiermark mußte die Tiger dann auf den verschiedensten Straßen beweisen, ob sie das Zeug zu einem Allround-Motorrad in sich trägt. Gleich vorweggenommenes Ergebnis: Sie hat es.

Schon die technischen Daten klingen vielversprechend. Ein 3-Zylinder Motorrad mit knapp 900 cm³ Hubraum, eine Leistung von 61 kW (83 PS) in Kombination mit einem maximalen Drehmoment von 82 Nm läßt das Herz höher schlagen. Erst einmal in Bewegung ist dann auch noch eine ausgezeichnete Straßenlage sowie eine angenehm hohe Sitzposition zu vermerken.

Durch die langen Federwege werden Bodenunebenheiten fast unmerklich überfahren, das Handling ist auch bei etwas höherem Tempo angenehm, obgleich sich natürlich auf sehr engen Straßen das Trockengewicht von 220 Kilogramm bemerkbar macht. Hier ist gefühlvolles Fahren erforderlich, um die Tiger durch enge Kurvenkombinationen zu zirkeln.

Auf breiteren Bundesstraßen allerdings zeigt sie ihre wahre Stärke, hier kann streßfrei und beinahe mühelos auch ein größeres Tempo gefahren werden. Der durchzugsstarke Motor sorgt für flottes Vorwärtskommen, die beiden Scheibenbremsen vorne dafür, daß die Geschwindigkeit auch schnell und sorglos wieder abgebaut wird.

Die Sitzposition ist relativ aufrecht, durch das kleine Windschild wird der Fahrtwind wirkungsvoll abgeleitet, die bequeme und breite Sitzbank trägt ebenfalls einen wesentlichen Teil zur ermüdungsfreien Fahrt bei. Selbst längere Autobahnfahrten im Regen können hier zwar nicht zum Vergnügen, aber zur durchaus erträglichen Situation werden.

Das Cockpit wird im Zentrum vom Drehzahlmesser beherrscht, links davon wird über einen ebenso großen Tachometer die Geschwindigkeit abgelesen. Eine kleinere Armatur informiert über die Temperatur des flüssigkeitsgekühlten Motors. Wie bei allen großen Tourenmaschinen rundet eine Uhr die Instrumentierung ab.

Der 25 Liter fassende Tank ist mir als kleines Manko aufgefallen, nicht weil er zu klein wäre, bei Motorrädern dieser Kategorie wäre jedoch ein Metalltank für das Mitführen von magnetischen Tankrucksäcken sicherlich von Vorteil.

Mit einem Preis von knapp über 145.000 Schilling darf sich der Besitzer einer Tiger nicht nur über ein erstklassiges Motorrad freuen, er kann sich zudem sicher sein, bei eventuellen Ausfahrten mit diesem eher seltenen Motorrad stets im Mittelpunkt des Interesses zu stehen.

Datum der letzten Änderung: 29.3.2006

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