Die südliche Großglocknerrunde
Also: Den Abend nicht allzu lang werden lassen und zeitig aufbrechen. Auch bei schönem Wetter und entsprechend warmen Temperaturen sollte ein zusätzlicher Pullover ins Gepäck, es geht hoch hinauf und dort oben ist es selten warm. Die ersten Kilometer bis zur Mautstelle in Heiligenblut führen die Möll entlang und können zum Aufwärmen verwendet werden. Ein interessantes Goldbergbaumuseum im Schloß von Großkirchheim (Döllach) erzählt von der Zeit der Goldfunde in den Hohen Tauern, die bis heute anhalten, wenngleich die Ausbeute inzwischen verschwindend gering ist und nur noch von Hobby-Goldwäschern durchgeführt wird.
Doch der Glockner ruft und da bleibt meistens keine Zeit für die Museen. Zumindest die, die ausserhalb der Großglockner-Hochalpenstraße liegen. Die an der Mautstelle zu entrichtende Gebühr hinterlässt zwar in der Brieftasche eine Lücke, die Fahrt und die Aussichten sowie die zahlreichen Informationsstätten entlang der Strecke mit ihren interessanten Ausstellungen entschädigen (vor allem bei schönem Wetter, und nur dann sollte man die Strecke in Angriff nehmen) jedoch voll und ganz. Kombinationstickets für den Felbertauerntunnel sind gleich an der Mautstelle erhältlich, diese "lindern" den Schmerz etwas. Den "Spezialisten" sei auch der Hinweis auf die Gültigkeit der Großglocknermaut erlaubt. Diese währt nämlich einen Tag und ist nicht auf eine Fahrt beschränkt. Der erste Teil der Strecke bleibt noch ein wenig unspektakulär, vor allem was die Streckenführung betrifft. Der erste Abstecher auf die Franz Josefs Höhe bietet jedoch schon das erste Highlight. Auf über 2.300 Metern Höhe bietet sich ein imposanter Blick auf Österreichs höchsten Berg und die Pasterze, den Gletscher.
Zahlreiche Murmeltiere, die teilweise durch die Fütterung aus den Händen tausender Touristen halbzahm geworden sind, lassen ihre schrillen Pfeiftöne erklingen. Am Gletscher selbst können sicherlich auch einige Bergsteiger ausgemacht werden, die ebenfalls zeitig mit der Bezwingung des Berges begonnen haben. Nach einer längeren Pause führt die Route über die Stichstraße zurück, wo sicherlich die ersten Busse entgegenkommen.
Die Weiterfahrt auf der normalen Straße führt nun Richtung Hochtor, dem höchsten Punkt der durchgehenden Straße. Hier wird das letzte Stück der Bergkette mittels eines Tunnels durchschnitten. Dieser liegt immerhin auf 2.503 Metern Seehöhe und bietet Platz für interessante Fotomotive. Überhaupt bietet die gesamte Strecke immer wieder Gelegenheiten zum Fotografieren. Dies sollte jedoch immer mit Rücksicht auf die anderen Verkehrsteilnehmer erfolgen.
Nach der Durchfahrt durch den Tunnel bietet sich auf der Salzburger Seite ein leicht verändertes Bild. Auch die Edelweißspitze ist schon aus der Ferne zu sehen. Nach einem weiteren, kurzen Tunnel und der Überwindung von einigen Serpentinen sollte die kleine Stichstraße auf ebendiese bewältigt werden. Mittels weiterer 180-Grad Kurven schlängelt sich diese kurze Ausflugsstraße auf 2.572 Meter, dem höchsten Punkt der Großglocknerstraße hinauf. Eine imposante Rundumsicht auf zahlreiche Dreitausender und Gletscher bietet sich hier an. Die Nordrampe der Großglockner Alpenstraße ist ebenfalls durch zahlreiche Serpentinen gekennzeichnet, immer wieder sind großartige Ausblicke auf die weiter unterhalb liegende Straße möglich.
Nach Passieren des Mauthauses auf der Nordseite führt die Route die Fuscher Ache entlang Richtung Bruck an der Großglocknerstraße. Einige Gelegenheiten bieten sich für einen Blick zurück an, auch einige Gasthäuser entlang der Straße Richtung Bruck warten auf vorbeifahrende Touristen.
Die weitere Strecke führt nun über Bruck an der Großglocknerstraße zur B 311 und weiter auf die B 168. Einige Seitentäler laden zu weiteren Ausflügen ein, bevor in Mittersill die Route wieder nach Süden zum Felbertauerntunnel führt. Dieser mehr als 5 Kilometer lange Tunnel ist neben dem Tauerntunnel eine der wichtigsten Nord-Süd Verbindungen durch die Alpen in Österreich. Teilweise kann es hier durch das größtenteils herrschende Überholverbot zu längeren Fahrten hinter langsam fahrenden Bussen oder LKWs kommen.
In Lienz hält man sich nun Richtung Italien, die Strecke über die B 100 ist unspektakulär, dafür relativ rasch überwunden. Kurz vor Sillian zweigt nun die B 111 ab, die durch ein Natur belassenes Tal führt. Die ersten Kilometer führen stark bergauf, bis nach St. Oswald die Hochebene beginnt. Entlang der Felsen führt nun die Straße mit zahlreichen Kurven, teilweise äußerst unübersichtlich und eng. Doch auch hier hält der Fortschritt Einzug und so wurde die Straße an vielen Stellen schon ausgebaut und zum Leidwesen der Motorradfahrer auch ein wenig begradigt. Dennoch ist sie ein "Klassiker", der immer wieder Überraschungen bereit hält. Kötschach Mauthen bedeutet das Ende dieser Strecke, von hier aus geht es über den Gailberg Richtung Norden, bevor man schließlich in Oberdrauburg wieder auf die B 100 trifft. Einige gemütliche und stressfreie Kilometer später ist man am Ausgangspunkt der Strecke, dem Iselsberg angelangt.
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