Die östliche Großglocknerroute
Ausgangspunkt dieser längeren Route ist Spittal an der Drau, eine alte Stadt, die schon 1191 gegründet und 1242 erstmals urkundlich als Markt erwähnt wurde. Von hier aus fährt man immer Richtung Winklern auf der B 106 durch das Mölltal. Die sehr gut ausgebaute Straße bietet nur wenig Spektakuläres, interessanter wird es dann ab Winklern, wo die B 107 Richtung Norden führt. Immer noch die Möll entlang fährt man durch das Tal, bei Großkirchheim (ehem. Döllach) lädt im Schloss ein Goldbergbaumuseum zu einer kurzen Pause ein, bevor man schließlich nach Heiligenblut gelangt. Der Ort ist durch seine markante Kirche schon von weitem zu sehen, die berühmten "Postkartenfotos" können entweder hier oder ein Stück oberhalb des Ortes auf der Großglocknerstraße gemacht werden.
Heiligenblut selbst war früher ein wichtiger Ort für die Goldproduktion, bis zum 15. Jahrhundert wurde hier das edle Metall abgebaut. Heute interessiert die Menschen eher der höchste Berg Österreichs oder die nach ihm benannte Straße.
Bevor man in das Ortszentrum abzweigt, führt mit einer scharfen Rechtskehre der Weg Richtung Mautstation. Diese wird nach einigen Serpentinen und einer kurzen Fahrtstrecke erreicht und eröffnet nun den Zugang zu einer der schönsten Alpenstraßen Österreichs. Die Mautgebühr ist zwar ein wenig heftig, mit ein wenig Zeit bei der Überquerung und dem richtigen Wetter zahlt sie sich aber auf jeden Fall aus. Daher sollte man die Route möglichst zeitig beginnen, erstens hält sich der Besucheransturm am frühen Vormittag noch in Grenzen und zweitens erwarten einen zahlreiche sehenswerte Museen und Ausstellungen entlang Strecke.
Von der Straße aus können auch immer wieder die umgebenden Berge betrachtet werden, eine Abzweigung mit einem Kreisverkehr markiert die Stelle, an der eine Stichstraße Richtung Franz Josefs Höhe führt. Hier ist Österreichs höchster Berg in seiner ganzen Pracht zu bewundern. Auch die Pasterze, der Gletscher, liegt zum Greifen nahe. Die Gletscherbahn bringt Wanderungswillige hinunter, dorthin, wo vor vielen Jahren der Gletscher war. Dieser hat sich allerdings weit zurückgezogen, was inzwischen einen längeren Fußweg erforderlich macht, um zum "ewigen Eis" zu gelangen. Auf dem Weg können immer wieder Jahreszahlen ausgemacht werden, die den Fuß des Gletschers markiert haben. Augenscheinlicher kann man den Rückzug des einst so mächtigen Gletschermassivs nicht demonstrieren.
Die weitere Fahrt führt zuerst wieder hinunter zum Kreisverkehr, bevor sie wieder Richtung Berg und hinauf zum Hochtor führt. Am höchsten Punkt der durchgängigen Straße (nur die Edelweißspitze liegt noch ein wenig höher) markiert der kurze Tunnel die Grenze zwischen Kärnten und Salzburg. Nach dem Tunnel öffnet sich ein weites Hochtal, in dem der Straßenverlauf bis zur Edelweißspitze verfolgt werden kann. Am Weg lohnt sich ein kurzer Stopp beim Museum, in dem die Geschichte des Baues eindrucksvoll näher gebracht wird. Zahlreiche Tondokumente, Originalpläne und Zeitungsausschnitte zeugen von den Entbehrungen der Arbeiter beim Bau dieser Straße.
Nach einem Besuch der Edelweißspitze, die wiederum mittels einer kleinen Stichstraße zu erreichen ist, führt die Strecke nun Richtung Norden. Auch hier bieten sich immer wieder spektakuläre Ausblicke. Entlang der Fuscher Ache führt nun das Fuschertal relativ sanft abfallend Richtung Bruck an der Großglocknerstraße. Hier geht es nun an der breit ausgebauten und meistens stark befahrenen B 311 Richtung Sankt Johann im Pongau. Hier sollte die Abzweigung Richtung Wagrain nicht verpasst werden, erstens spart man sich auf diesem Weg einige Kilometer und zweitens ist die B 163 nicht so befahren und landschaftlich um einiges interessanter.
Über Altenmarkt im Pongau und Radstadt erreicht man schließlich die Abzweigung, die hinauf zum Radstädter Tauernpass führt. Eine relativ gerade, lange Bundesstraße, die aufgrund der Bedeutung Obertauerns als Schigebiet großzügig ausgebaut wurde, führt hinauf auf über 1.700 Meter nach Obertauern. Durch zahlreiche Galerien gesichert geht es wieder abwärts, durch das Taurachtal nach Mauerndorf. Noch ein Pass wird auf der B99 unter die Räder genommen, wobei der Katschberg jedoch zu den eher weniger spektakulären Alpenübergängen in Österreich zählt und keine echten Höhepunkte zu bieten hat. Dafür entschädigt der weitere Verlauf entlang des Liesertales ein wenig, wenn auch hier die besonderen Momente fehlen. Doch zum Ausrollen und Entspannen nach einem ereignisreichen Tag ist diese Strecke über Gmünd zurück nach Spittal genau richtig.
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