Tag 1 - Narbonne - Prades
Von Narbonne aus geht es zuerst durch sanft hügeliges Gelände und durch eine ausgesprochene Weingegend Richtung Süden. Vorbei an Burgen und mitten durch kleine, typische Weindörfer führen kleine Landstraßen bis nach Tuchan. Ab hier wird die Landschaft schon ein wenig gebirgiger, was sich wenig später bereits in einer der bedeutensten Sehenswürdigkeiten der Region Languedoc-Roussillon niederschlägt.
Die Katharer-Festung Peyrepertuse liegt praktisch uneinnehmbar auf der knapp 800 Meter hohen Spitze eines Berges und ist erst aus der Nähe wirklich erkennbar. Eine Stichstraße führt bis an den Fuß des Berges, von wo aus ein rund 20 minütiger Fußmarsch (sehr empfehlenswert!) in die Ruine führt.
Peyrepertuse ist eine der größten Burgen dieser Art, die immer nach einem ähnlichen Schema angelegt wurden. Sie dienten den Katharern als Schutz vor den Kreuzrittern, die Mitglieder dieser Glaubensrichtung grausam verfolgten. Immer auf einem hohen Berg gelegen, galten sie zwar als uneinnehmbar, waren allerdings gegen eine längere Belagerung schutzlos. Sie wurden schließlich alle wegen Wassermangels aufgegeben und zerstört.
Nach dem schweißtreibenden Ausflug wartet ein Naturspektakel auf die Durchfahrt. Der Georges de Galamus besticht durch seine Enge, seine Tiefe und seine kurvenreiche Strecke. Für große KFZ wie Reisemobile ist die Durchfahrt gesperrt, dennoch muss diese Strecke mit größter Vorsicht befahren werden, zahlreiche Spaziergänger und Radfahrer säumen die Strecke. Viele kleine Parkplätze machen Fotostopps möglich, diese sollten aufgrund der tollen Aussicht in die Schlucht unbedingt genützt werden.
Nach einer kurzen Erholungsetappe auf einer großen Bundesstraße folgt eine kurze aber erstaunlich spektakuläre Kurvenorgie. Wie mit dem Zirkel gezogen folgt Kurve auf Kurve, der griffige Asphalt tut sein übriges und man sollte ein wenig darauf achten, die Abzweigung auf den Forca Real zur gleichnamigen Ermitage nicht zu verpassen.
Auf dem knapp 510 Meter hohen Gipfel stehen eine Kapelle aus dem 17. Jahrhundert, der sich bietende Rundblick reicht bei schöner Sicht vom Mittelmeer im Osten bis hin zum Pic du Canigou im Südwesten.
Es geht nun die Stichstraße zurück und weiter über kurvenreiche und kleine Straßen bis zur Nationalstraße 116 in Richtung Prades.
Wer mit schotterfesten Material unterwegs ist und noch rund 1 ½ bis 2 Stunden Zeit hat, dem sei hier dringend noch die Rundfahrt ins Massif du Canigou ans Herz gelegt! Durch Los Masos führt eine nach kurzer Zeit grob geschotterte Straße auf knapp 1.800 Meter Höhe auf den Ras del Prat Cabrera. Die Aussicht ist zwar an den meisten Stellen durch dichten Wald getrübt, der Blick sollte aber ohnehin auf die Strecke gerichtet bleiben.
Fahrerisch extrem anspruchsvoll, sollte die Straße eher gemütlich befahren werden, häufig vorkommende tiefe Querrillen sorgen sonst für unangenehme Überraschungen. Wer’s ein wenig schneller angehen will, sollte ein Motorrad mit großen Federwegen sein eigen nennen.
Am Hochpunkt führt eine kleine Stichstraße zum Chalet des Cortalets, einer Berghütte, die im Sommer bewirtschaftet wird und auch Übernachtungsmöglichkeiten bietet. Eine größere Auswahl an Hotels und Restaurants gibt es schließlich in Prades – die Abfahrt dorthin ist ebenso geschottert wie anspruchsvoll.
Straßenkarten Pyrenäen
Die aktuellsten Straßenkarten für die Pyrenäen finden Sie hier: Straßenkarten Pyrenäen
Straßenkarten Pyrenäen von Michelin
Aktuelle Straßenkarten von Michelin für die Pyrenäen finden Sie hier:
525 Midi-Pyrenees (Michelin), 1:200.000
524 Aquitaine (Michelin), 1:200.000
526 Languedoc-Roussillon (Michelin), 1:200.000
573 Spain: North, Basque Country, Navarra, La Rioja (Michelin), 1:200.000
574 Spain: Northeast Catalonia, Aragon, Andorra (Michelin), 1:200.000