Zwischen Chur und Andermatt
In Chur beginnt diese Route, einer Stadt, die als älteste der Schweiz gilt. Um die Verbindung vom Bodensee Richtung Italien zu sichern, gründeten die Römer hier einen Militärstützpunkt.
Wer gleich nach dem Frühstück Action pur sucht, sollte die Stichstraße nach Arosa wählen, die knapp 30 Kilometer lange Straße wartet mit allen Raffinessen auf, die Motorradfahrer schätzen. Kurvenreich, landschaftlich ausgezeichnet und immer wieder faszinieren auch Ausblicke auf die kühn angelegte Bahnstrecke, die der Arosa Express hier bewältigt.
Gemütlicher geht es dann auf dem ersten Teil der Route los, die eher unspektakuläre Bundesstraße über Landquart und Bad Ragaz kann auch mittels Autobahn überbrückt werden, falls eine schweizer Vignette gekauft wurde. In Näfels beginnt nun die Strecke über den Klausenpass, der, obwohl nur 1.948 Meter hoch, als einer der landschaftlich interessantesten Pässe der Schweiz gilt. Vor Glarus kann auch eine kurze Stichstraße zum Klöntaler See unter die Räder genommen werden, die sanft ansteigende Straße führt entlang des fünf Kilometer langen Sees bis Richisau und beeindruckt mit wunderbaren Ausblicken auf südlich liegenden Berggipfel.
Ein weiterer landschaftlich interessanter Abstecher führt kurz nach Glarus ins ca. 20 Kilometer entferne Elm. Die Straße, die an der Grenze eines unberührten Naturschutzgebietes entlang führt, hat zwar fahrerisch keine echten Höhepunkte zu bieten, die Lage Elms, dem Endpunkt der Stichstraße, ist allerdings durch die hübsche Lage inmitten eines Talkessels landschaftlich besonders sehenswert.
Über Linthal führt die Straße schließlich zum Beginn des Klausenpasses, kurz nach dem Ortsende steigt die Straße steil an und bewältigt mittels zahlreicher Serpentinen fast 600 Höhenmeter. Immer wieder sind wunderbare Blicke zurück ins Tal sowie auf die umliegenden Berggipfel, von denen der über 3.400 Meter hohe Bifertenstock heraussticht, möglich. Nach diesem ersten Anstieg führt die Strecke durch ein ebenes Hochplateau, das beiderseits von hohen Gebirgszügen begrenzt wird. Nach der Durchquerung des Plateaus gelangt man schließlich an den Fuß des Passes, der wieder mittels einiger Serpentinen erreicht wird. Hier bieten vor allem die Rückblicke auf die soeben zurückgelegte Strecke imposante Ausblicke.
Nach der Überquerung des Hochpunktes führt die Straße abwärts Richtung Altdorf und immer wieder muss den Straßenbauern Bewunderung entgegengebracht werden. Die dem Hang abgerungenen Straßenstücke geben vielfach den Blick in die Tiefe frei, eine verhaltene und defensive Fahrweise ist hier besonders empfehlenswert, vor allem in den Frühlings- und Herbstmonaten, wenn die Sicherungen teilweise wegen der Schneeräumung abgebaut sind!
Über Spiringen wird Altdorf erreicht, hier trifft man auf die mäßig befahrene Straße, die die Autobahn Richtung St. Gotthard begleitet. Bei einer gemütliche Fahrt Richtung Süden, die landschaftlich sehr beeindruckend bis Andermatt führt, können die gewonnenen Eindrücke ein wenig verarbeitet werden. Schon kurz nach Göschenen, wenn die Autobahn im über 16 Kilometer langen Gotthardtunnel verschwindet, beginnt die Straße serpentinenartig anzusteigen und erreicht in der Schöllenenschlucht ihren vorläufigen Höhepunkt. Ein lange Zeit nahezu unüberwindbares Hindernis am Weg Richtung Süden gilt es auch heute noch als imposantes Naturschauspiel.
Andermatt selbst ist seit langer Zeit schon ein bedeutender Wintersportort, im Sommer sind zahlreiche Bergsteiger und immer mehr Radfahrer hier anzutreffen. Trotz des immensen Tourismus-Aufschwungs hat es seinen alten Charme nicht verloren und prächtige, alte Holzhäuser prägen das Ortsbild von Andermatt. Bei Schönwetter lohnt ein Ausflug mit der Seilbahn hinauf auf den Gemsstock, ein Rundumblick auf hunderte Berggipfel ist die Belohnung. Rechnen sie aber zumindestens einen Zeitbedarf von etwa 1 bis 1 1/2 Stunden für diesen Ausflug.
Die Route führt nun hinauf auf die Passhöhe des Oberalppasses, mittels neun Serpentinen, von denen man immer wieder herrliche Ausblicke auf das Urserental hat wird die notwendige Höhe erreicht und man gelangt schließlich zum Oberalpsee, an dessen Nordufer eine 800 Meter lange Lawinenschutzgalerie gleichsam die Straße und die parallel daneben verlaufende Bahnlinie schützt. Die Ostseite des Passes verläuft schließlich landschaftlich beeindruckend, allerdings ohne fahrerische oder bautechnische Höhepunkte zu vermitteln, sanft abfallend Richtung Disentis, wo einer 750 gegründeten Benediktinerabtei ein Besuch abgestattet werden kann.
Die folgende Strecke auf der B 19 zurück nach Chur verläuft nun wieder relativ gerade und lädt zum gemütlichen Ausrollen ein.
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