Die fünf Pässe-Fahrt
Disentis-Muster ist der Ausgangspunkt dieser Route, ein Ort, der durch das älteste Benediktinerkloster der Schweiz bekannt ist. Dieses wurde im 8. Jahrhundert gegründet und besticht durch die um 1700 erbaute zweitürmige Klosterkirche. Der Michalesaltar, im Jahre 1572 gebaut ist das Prunkstück dieses Klosters.
Den Vorderrhein entlang geht es nun bergauf Richtung Oberalppass. In Sedrun sind bereits knapp 400 Höhenmeter überwunden. Hier ist eine Endstelle der Autoverladung per Bahn, die vor allem im Winter die wichtige Ost-West Verbindung aufrecht erhält. In wenig gewundener Straße, landschaftlich zwar abwechslungsreich aber ohne Höhepunkte, führt die Route nun hinauf auf den Oberalppass, auf dem die Grenze zwischen den Kantonen Uri und Graubünden verläuft. Kurz nach der Passhöhe passiert man den Oberalpsee, hier beeindruckt eine lange Lawinenschutzgalerie. Im weiteren Verlauf senkt sich die Passstrasse langsam ab, bis mittels einiger Kehren, von denen eine herrliche Aussicht genossen werden kann, die restliche Höhe abgebaut und Andermatt erreicht wird.
Direkt an einer der wichtigsten Nord-Süd Verbindungen der Schweiz gelegen ist seit langem ein bedeutender Wintersportort. Trotzdem hat es seinen alten Charme nicht verloren. Alte, prächtige Holzhäuser prägen den Charakter des Ortes. Bei Schönwetter lohnt ein Ausflug mit der Seilbahn hinauf auf den Gemsstock, ein Rundumblick auf hunderte Berggipfel ist die Belohnung. Rechnen sie aber zumindestens einen Zeitbedarf von etwa 1 bis 1 1/2 Stunden für diesen Ausflug.
Der weiterer Routenverlauf führt auf der Bundesstrasse Richtung Norden, durch die Schöllenenschlucht nach Wassen. Hier folgt man nun der Beschilderung Richtung Sustenpass. Der zweithöchste Pass dieser Rundstrecke führt auf eine Höhe von 2.224 Meter und verbindet auf einer Länge von 46 Kilometern Wassen und Innertkirchen. Die recht junge Straße, sie wurde 1946 fertiggestellt, schmiegt sich harmonisch in die Landschaft ein und kommt ohne große Steigungen aus. Am Beginn der Straße befinden sich einige kurze Tunnels, der weitere Verlauf führt durch das Meiental Richtung Passhöhe. Nach zwei in steil abfallende Hänge trassierten Kehren wird das Ostportal des Scheiteltunnels erreicht. Nach der Durchfahrt ändert sich das Panorama schlagartig. Von der Westseite des Tunnels führt ein lohnenswerter kurzer Fußweg auf die Passhöhe. Von hier aus eröffnet sich das gesamte Panorama dieses Passes.
Die Abfahrt Richtung Westen bringt nun immer wieder beeindruckende Ausblicke auf die umliegenden Dreitausender, man fährt durch einige kurze Tunnels und erreicht schließlich Gadmen, das am Fuß des Gadmer Fluh liegt. Auf dem Weg nach Innertkirchen ist bei ausreichend Zeit ein Ausflug auf der mautpflichtigen Straße zum Engstlensee empfehlenswert.
In Innertkirchen führt die Strecke nun Richtung Süden und man fährt auf der Bundesstraße 6 durch das Haslital zum Grimselpass. Die Nordrampe des Passes ist durch die fjordartigen Stauseen geprägt, auch die Staumauern, die den über 5 Kilometer langen Grimselsee aufstauen, sind von der Straße aus zu sehen. Die letzten Höhenmeter werden mittels vier Kehren überwunden, bevor man den Pass, der die Wasserscheide markiert erreicht. Von hier aus führt eine kleine Privatstraße der Kraftwerksgesellschaft zum Oberaar Stausee. Die einspurige Strecke ist etwa 6 Kilometer lang und im ampelgeregelten Einbahnverkehr geführt. Zur vollen Stunde geht es Richtung See, zur halben Stunde zurück Richtung Grimselpass, die "Zeitfenster" sind jeweils 10 Minuten lang geöffnet.
Steil geht die Abfahrt vom Grimselpass nach Gletsch vor sich, mittels einiger Serpentinen, die einen hervorragenden Ausblick auf das darunterliegende Tal, die am gegenüberliegenden Hang verlaufende Straße zum Furkapass und in weiterer Folge auch auf den im Osten liegenden Furkapass sowie den Rhonegletscher ermöglicht. Gletsch selbst ist nur ein relativ kleiner Ort, am ehesten noch bekannt durch den Beginn der dampfgetriebenen Zahnradbahn zum Furkapass. Die junge Rhone entlang geht es nun Richtung Süden nach Ulrichen, wo der vierte Pass schon wartet. Der Nufenenpass, der vom Wallis ins Tessin führt, ist einer der jüngsten Pass Straßen der Schweiz und wurde erst 1969 eröffnet. Die Fahrt im Tal bietet vorerst keine wirklichen Höhepunkte, dies ändert sich jedoch, wenn man in die Passnähe kommt. Schon vom Tal aus ist die mächtige Staumauer sichtbar, die das Tal beherrscht. Mit 10 Kehren, die steil bergaufführen, erklimmt man die Passhöhe. Hier wird eine Pause sehr belohnt, die Aussichten vom Nufenenpass sind grandios.
Die folgende Talfahrt nach Airolo führt entlang des Ticino das Bedretto-Tal entlang und bietet Gelegenheit, eine gemütlichere Phase einzuleiten. Von Airolo aus fährt man nun auf einer relativ stark befahrenen Bundesstraße durch das Tessin Richtung Italien und erreicht schließlich Biasca. Hier geht es nun wieder Richtung Norden, zum niedrigsten Pass dieser Tour, dem Lukmanierpass. Die geringe Höhe macht ihn allerdings nicht uninteressant, vielmehr zählt er zu einem der wenigen "lieblichen" Pässe der Schweiz. Schon seit dem Frühmittelalter wurde dieser Übergang eben wegen der geringen Höhe zu einem der bequemsten und meistbegangensten Pässe, zahlreiche Herrscher zogen auf ihren Reisen über ihn, was ihm den Namen Kaiserpass eintrug. Das Medel Tal entlang geht es gemütlich zum Ausgangspunkt der Route, Disentis zurück.
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